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    Eurogate-Blog

    Gestochen scharfe Einblicke ins Innere der Container

    Terminalmobile Röntgenanlage (TMR) nimmt in Bremerhaven den Betrieb auf

    Hightech im Zollbüro auf dem Bremerhavener Containerterminal: An sechs Arbeitsplätzen mit jeweils drei Monitoren können demnächst Zollbeamte rund um die Uhr und sieben Tage die Woche Einblicke in Container nehmen. Möglich macht es das gemeinsam mit EUROGATE entwickelte und umgesetzte Projekt der „Terminalmobilen Röntgenanlage“ (TMR).

    Dass der Zoll Container durchleuchtet, ist nicht neu. Schon seit rund 15 Jahren arbeitet eine Anlage am Zolltor Weddewarden. Damit können die Beamten Boxen eingehend prüfen, ohne sie auspacken zu müssen. Allerdings ist die Technik inzwischen veraltet und zu langsam – die Container bleiben häufig lange stehen, was nicht nur zu Zeitverlusten, sondern auch zu Kostensteigerungen für die Kunden führen kann. Bereits vor geraumer Zeit trat die Zollbehörde deshalb an EUROGATE heran und regte den Bau einer stationären Durchleuchtungsanlage auf dem Gelände der ehemaligen Carl-Schurz-Kaserne an.

    Jörg Liermann, Leiter Service/IT-Koordination des EUROGATE Container Terminal Bremerhaven (CTB) erinnert sich. „Wir haben die Idee einer großen stationären Anlage außerhalb des Terminals ziemlich schnell verworfen, weil sie den Ansprüchen unserer Kunden an eine zügige Abfertigung nicht entsprach und höhere Kosten verursacht hätte.“ In enger Abstimmung mit den Behörden kristallisierte sich jedoch bald ein alternativer Plan heraus: Der Bau einer mobilen Anlage auf dem Terminalgelände.

    In enger Kooperation mit der Bundesfinanzdirektion Nord als vorgesetzter Behörde des Hauptzollamts Bremerhaven und zahlreichen EUROGATE-Abteilungen (Remain, EUROGATE Technical Services, IT-Koordination, IT/Holding) wurde das Projekt umgesetzt. Eine rund 13.000 Quadratmeter große Fläche, das entspricht etwa der Größe zweier Fußballfelder, wurde in Sichtweite des Zollbüros im BLG Coldstore-Gebäude entsprechend ausgestattet. Torsten Schumacher, Leiter Operation Landseite CTB, erklärt: „Wir haben Kabelschächte angelegt, Kabelstränge bis zum Zollbüro gezogen, zwei WLAN-Masten installiert und mehrere Fahrspuren angelegt, auf denen die Container, die durchleuchtet werden sollen, abgestellt werden können.“ 36 Container-Plattformen wurden angeschafft, auf denen die Container abgestellt werden.

    Herzstück der Anlage ist ein Spezial-Truck, der von einem chinesischen Hersteller aufwändig umgebaut wurde. Bis auf das Fahrerhaus hat der LKW der Marke Volvo nichts mehr mit normalen Lastkraftwagen gemein. Denn hinter der Kabine ist eine ausfahrbare Röntgenanlage montiert, die die Container wie ein nach unten offenes U umschließt und so die Boxen von allen Seiten röntgt. Die erzeugten Bilder werden über WLAN ins Netz gespeist und direkt auf die Monitore im Auswertebüro des Zolls übertragen.

    Mit dem Bau der neuen Anlage haben alle Beteiligten gemeinsame Ziele verfolgt. Liermann: „Die Kosten der Umfuhr sollen niedriger sein als bislang und die Zeit bis zur Freigabe der Container deutlich reduziert werden, um nicht wie bisher Folgeverladungen zu gefährden. Beide Ziele wurden erreicht! Ferner ermöglicht eine mobile Anlage gegenüber einer teuren ortsfesten Installation einfacher die Möglichkeit, zusammen mit dem Zoll, an weiteren, zukünftigen technischen Entwicklungen zu arbeiten. Und last but not least muss die Anlage sicher zu betreiben sein.“

    Für die EUROGATE-Mitarbeiter ergibt sich keine Mehrarbeit, denn der Zoll übermittelt seine Wünsche die zu röntgenden Container betreffend direkt ins Operation-Programm. „Das System funktioniert, in der Regel kann der Container nach dem Röntgen noch am gleichen Tag weiter bearbeitet, also versendet werden“, sagt Schumacher.